Auszug aus dem Vorwort
(…) Als mich Heike Röhle bat, ihr bei der Zusammenstellung ihrer «Briefe an Fatima» für diesen Band zu helfen, war für mich sofort klar, dass ich an diesem Projekt mitwirken möchte.
Ich dachte: «Endlich mal etwas Relevantes». Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich lese jede Woche etliche Texte, und viele davon sind spannend, gut recherchiert oder handwerklich wahnsinnig toll geschrieben. Aber es gibt wenig, das mich vom ersten Wort an so berührte und in einen Bann zog wie diese Texte.
Es sind Briefe in Tagebuchform und wir alle wissen: Nichts ist ehrlicher und intimer als ein Tagebuch. In unseren Tagebüchern zeigen wir uns von unserer verletzlichsten Seite. Wenn wir Tagebücher schreiben, üben wir uns nicht im Schönschreiben und wir wollen nicht mit angeberischen Formulierungen auftrumpfen. Wir müssen niemandem etwas beweisen, sondern einzig und allein unsere Gedanken und Gefühle festhalten.
Deshalb sind die vorliegenden Texte auch keine Geschichten, keine Meinungsstücke und keine Kolumnen. Sie sind weder politisierend noch moralisierend. Sie erklären nicht, wie etwas ist oder sein sollte, sie wollen nichts besser oder schlechter machen, sondern sie sind einfach.
Ich wünsche Ihnen, dass Heike Röhles Texte Sie so berühren mögen, wie sie das mit mir gemacht haben.
Thomas Pfenninger, Autor von «Gleich, später, morgen»
April 2022